2010 Getting Started
Racetrack
A day at the races ...
Getting Started 17.05.2010 - Hockenheimring
Eigentlich war 2010 mal wieder ein Sicherheitstraining fällig, aber mein Automobilclub hatte leider keine Termine in der Nähe angeboten. Da kam Stefan auf die Idee mal ein Renntraining zu machen. Wir haben uns also nach Anbietern umgeschaut und sind dabei über Speer Racing gestolpert. Hier werden neben den klassischen Renn- und Sportfahrertrainings auch Trainings für Rennstreckeneinsteiger angeboten. Ein Training für Anfänger - Rookies - das isses doch.
Ablauf
Nur einige Details dazu: (Ausführliche Info online einsehbar bei Speer Racing GmbH)
Das Training läuft zu 50% im Fahrerlager (u.a. mit einem Schräglagentrainer) und zu 50% auf der Rennstrecke ab. Zwei Theorieeinheiten ergänzen die praktischen Übungen und schaffen die Grundlagen zum schnellen und sicheren Fahren auf der Rennstrecke.
Trainiert wird in Kleingruppen unter Anleitung eines Instruktors, der den ganzen Tag für seine Gruppe da ist.
Voraussetzungen
- Erfahrung mit sportlichen Motorrädern, idealerweise Besuch eines Fahrsicherheitstrainings.
- Bereitschaft und Fähigkeit schnell zu fahren, Spaß am dynamischen Fahren.
- Sportliches Motorrad in technisch einwandfreiem Zustand, das für die Rennstrecke entsprechend vorbereitet werden muss.
- Motorradschutzbekleidung mit Protektoren, Rückenprotektor ist Pflicht.
Große Unbekannte: das Wetter
Der Sommer wollte dieses Jahr im Mai immer noch nicht beginnen und so haben wir öfters den Blick Richtung Himmel wandern lassen. Es blieb trocken, bis wir den ersten Turn auf dem Ring gefahren haben. So ein Mist dachte ich, doch wir hatten Glück und nach zwei, drei Tropfen war der Spuck zum Glück wieder vorbei.
Unser Tagesablauf
Wir haben uns um 07.30h getroffen und sind dann locker nach Hockenheim gerollt. Gegen 8.15h waren wir im Fahrerlager und haben die Anmeldung erledigt. Dann wurden beide Fahrzeuge vorbereitet, Scheinwerfer, Rücklicht, Blinker und Spiegel wurden abgeklebt. Macht Sinn, schließlich sollen bei einem Sturz keine Scherben auf der Piste liegen bleiben und man soll sich ganz aufs Fahren konzentrieren. Nur der Instruktor verwendet seine Spiegel. Startnr. von Stefan ist 22, meine war die 21
09.00h
Beginn der ersten Theorieeinheit, ein paar allgemeine Informationen zum Fahren und zur Strecke wurden uns mitgeteilt. Dann kam die Einteilung der Gruppen dran. Zur ersten schnellen Gruppe haben sich überwiegend junge Teilnehmer gemeldet (also so Anfang-Mitte 20, wie sagt Stefan so schön - Kavallerie) Dann wurde die nächste schnelle Gruppe gebildet, als wir den Instruktor sahen, war klar, das ist unsere Gruppe :-) Er heißt Jürgen, dürfte so runde 50 Lenze auf dem Buckel haben und war genau die richtige Wahl. Er hat seine Gruppe den ganzen Tag mit der notwendigen Disziplin und Erfahrung geführt. Seine erste Amtshandlung war die Ausgabe der lilafarbenen Hemdchen an die Gruppe (Die Kommentare gingen von hübsch über Zartrosa zu Schweinchenrosa...) dieser Stelle nochmal Danke für diesen "erfahrungsvollen" Tag. (Im wahrsten Sinne des Wortes)
09.30h
Erste praktische Übung - Bremsübung mit dem eigenen Motorrad.
Beschleunigen auf 50 km/h und auf den Punkt zum Stehen kommen. Dabei Bremsdruck langsam steigern, Kniee an den Tank und die Füße erst im letzten Moment von den Rasten nehmen.
Die Steigerung erfolgte in Teil zwei: Beschleunigen auf 70 km/h und mit maximaler Verzögerung zum Stehen kommen.
Hier endete mancher Versuch mit einem Stoppie, schon gewaltig, was die Vorderradbremse für eine Wirkung hat, wenn man voll zumacht. Ein Kollege aus einer anderen Gruppe hat es wohl leicht übertrieben und sein Bike auf die Seite geworfen. Zum Glück nichts passiert-nur Lackschäden.
10.30h
Zweite praktische Übung - Handlingparcour
Hierfür wurde das Gelände an der Mercedestribüne genutzt. Der Parcour war schön lang und mit einigen unterschiedlichen Sequenzen ausgestattet. Mal etwas langsamer oder etwas schneller zu durchfahren, Kehren und unterschiedliche Radien. Hier wurde jeder Teilnehmer vom Instruktor beobachtet und gezielt auf seine Schwächen aufmerksam gemacht. Das Wichtigste wurde uns immer wieder in Erinnerung gerufen: unsere BLICKFÜHRUNG - das A und O beim Motorradfahren.
Bei einer Pause entstand dann auch dieses Gruppenbild. Mit freundlicher Genehmigung © by Benny Kaetzmer / www.photo-bk.com
Auf dem unteren Bild ist Jürgen zu sehen, der etwas angegraute Herr im gelben Hemdchen auf der rechten Seite.
Beginn der ersten Theorieeinheit, ein paar allgemeine Informationen zum Fahren und zur Strecke wurden uns mitgeteilt. Dann kam die Einteilung der Gruppen dran. Zur ersten schnellen Gruppe haben sich überwiegend junge Teilnehmer gemeldet (also so Anfang-Mitte 20, wie sagt Stefan so schön - Kavallerie) Dann wurde die nächste schnelle Gruppe gebildet, als wir den Instruktor sahen, war klar, das ist unsere Gruppe :-) Er heißt Jürgen, dürfte so runde 50 Lenze auf dem Buckel haben und war genau die richtige Wahl. Er hat seine Gruppe den ganzen Tag mit der notwendigen Disziplin und Erfahrung geführt. Seine erste Amtshandlung war die Ausgabe der lilafarbenen Hemdchen an die Gruppe (Die Kommentare gingen von hübsch über Zartrosa zu Schweinchenrosa...) dieser Stelle nochmal Danke für diesen "erfahrungsvollen" Tag. (Im wahrsten Sinne des Wortes)
09.30h
Erste praktische Übung - Bremsübung mit dem eigenen Motorrad.
Beschleunigen auf 50 km/h und auf den Punkt zum Stehen kommen. Dabei Bremsdruck langsam steigern, Kniee an den Tank und die Füße erst im letzten Moment von den Rasten nehmen.
Die Steigerung erfolgte in Teil zwei: Beschleunigen auf 70 km/h und mit maximaler Verzögerung zum Stehen kommen.
Hier endete mancher Versuch mit einem Stoppie, schon gewaltig, was die Vorderradbremse für eine Wirkung hat, wenn man voll zumacht. Ein Kollege aus einer anderen Gruppe hat es wohl leicht übertrieben und sein Bike auf die Seite geworfen. Zum Glück nichts passiert-nur Lackschäden.
10.30h
Zweite praktische Übung - Handlingparcour
Hierfür wurde das Gelände an der Mercedestribüne genutzt. Der Parcour war schön lang und mit einigen unterschiedlichen Sequenzen ausgestattet. Mal etwas langsamer oder etwas schneller zu durchfahren, Kehren und unterschiedliche Radien. Hier wurde jeder Teilnehmer vom Instruktor beobachtet und gezielt auf seine Schwächen aufmerksam gemacht. Das Wichtigste wurde uns immer wieder in Erinnerung gerufen: unsere BLICKFÜHRUNG - das A und O beim Motorradfahren.
Bei einer Pause entstand dann auch dieses Gruppenbild. Mit freundlicher Genehmigung © by Benny Kaetzmer / www.photo-bk.com
Auf dem unteren Bild ist Jürgen zu sehen, der etwas angegraute Herr im gelben Hemdchen auf der rechten Seite.
Nach dem Handlingparcour war es eigentlich Zeit für den Kurventrainer,
doch wir sollten erstmal Turn 1 auf dem Ring fahren. Davor folgte die
zweite Theorieeinheit.
- Flaggenkunde
- richtiges Verhalten auf der Rennstrecke: nicht bummeln sondern zügig fahren
- die korrekte Linienwahl: auch wenn die Linie mal versaut ist, den Stiefel zu Ende fahren
- angemessene Schutzbekleidung tragen
Hier mal eine Streckenskizze und die BMW S 1000 RR von Jürgen, die in der Pause mal wieder neue Sohlen bekommen hat. Schon klasse, was man an einem Tag auf dem Ring so alles ausprobieren kann...
- Flaggenkunde
- richtiges Verhalten auf der Rennstrecke: nicht bummeln sondern zügig fahren
- die korrekte Linienwahl: auch wenn die Linie mal versaut ist, den Stiefel zu Ende fahren
- angemessene Schutzbekleidung tragen
Hier mal eine Streckenskizze und die BMW S 1000 RR von Jürgen, die in der Pause mal wieder neue Sohlen bekommen hat. Schon klasse, was man an einem Tag auf dem Ring so alles ausprobieren kann...
Getting Started - Turn 1
Fünf Minuten vor dem Start erfolgte die Aufstellung in der Boxengasse, ich hatte Glück, war direkt hinter dem Instruktor und durfte den ganzen Turn an dieser Position bleiben. Es ist sehr interessant zu sehen, wo er den Bremspunkt setzt, wann er einlenkt und auf welcher Linie er durch die Kurven fährt.
Die maximale Höchstgeschwindigkeit hielt sich auch in Grenzen, Jürgen bezeichnete das anschließend als Kaffeefahrt :-) Noch eine kurze Nachbesprechung, dann war erstmal Pause.
Ebenfalls interessant ist der Eindruck, den man von der Strecke erhält. Sonst kenne ich den Ring ja nur von der Tribüne aus. Es ist schon imposant, wenn man ins Motodrom einfährt oder auf die Mercedes Tribühne zufährt, das hat schon was...
Hier noch weitere Schnappschüsse vom Sportfotografen (© by Benny Kätzmer)
Fünf Minuten vor dem Start erfolgte die Aufstellung in der Boxengasse, ich hatte Glück, war direkt hinter dem Instruktor und durfte den ganzen Turn an dieser Position bleiben. Es ist sehr interessant zu sehen, wo er den Bremspunkt setzt, wann er einlenkt und auf welcher Linie er durch die Kurven fährt.
Die maximale Höchstgeschwindigkeit hielt sich auch in Grenzen, Jürgen bezeichnete das anschließend als Kaffeefahrt :-) Noch eine kurze Nachbesprechung, dann war erstmal Pause.
Ebenfalls interessant ist der Eindruck, den man von der Strecke erhält. Sonst kenne ich den Ring ja nur von der Tribüne aus. Es ist schon imposant, wenn man ins Motodrom einfährt oder auf die Mercedes Tribühne zufährt, das hat schon was...
Hier noch weitere Schnappschüsse vom Sportfotografen (© by Benny Kätzmer)
Getting Started - Turn 2
Nach der Pause folgte gleich der zweite Turn, diesmal wurde die Höchstgeschwindigkeit auf ca. 160 km/h gesteigert und nach jeder Runde wechselten die Teilnehmer ihre Positionen. Auf der Start- Zielgeraden scherte der Teilnehmer hinter dem Instruktor nach rechts aus und läßt sich ans Ende der Gruppe fallen. Somit hatte jeder die Gelegenheit, mindestens einmal direkt hinter Jürgen zu fahren und von ihm zu lernen.
Nach der Pause folgte gleich der zweite Turn, diesmal wurde die Höchstgeschwindigkeit auf ca. 160 km/h gesteigert und nach jeder Runde wechselten die Teilnehmer ihre Positionen. Auf der Start- Zielgeraden scherte der Teilnehmer hinter dem Instruktor nach rechts aus und läßt sich ans Ende der Gruppe fallen. Somit hatte jeder die Gelegenheit, mindestens einmal direkt hinter Jürgen zu fahren und von ihm zu lernen.
Kurventrainer
Das Fahren auf dem Ring ist für einen Ungeübten ziemlich anstrengend, wir legten ersmal eine späte Mittagspause ein, bevor wir dann mit dem dritten Übungsteil Kurventraining begannen. Es war uns freigestellt, ob wir das mit der eigenen Maschine oder mit einer präparierten SV 650 fahren wollten. Wir entschieden uns alle für das Übungsfahrzeug, da keiner solch schöne rote Ausleger an seinem Bike montiert hatte :-)
Das Fahren auf dem Ring ist für einen Ungeübten ziemlich anstrengend, wir legten ersmal eine späte Mittagspause ein, bevor wir dann mit dem dritten Übungsteil Kurventraining begannen. Es war uns freigestellt, ob wir das mit der eigenen Maschine oder mit einer präparierten SV 650 fahren wollten. Wir entschieden uns alle für das Übungsfahrzeug, da keiner solch schöne rote Ausleger an seinem Bike montiert hatte :-)
Getting Started - Turn 3
Der Tag ging seinem Ende entgegen, leider. Der letzte Turn auf dem Hockenheimring war mit Abstand die Krönung des Tages - und so ziemlich das Beste, was ich bisher mit meiner alten Dame erlebt / erfahren habe. Jürgen gab der BMW die Sporen. Durch die Parabolika ging es jetzt mit ca 230 km/h und dieser Turn hat mir so ziemlich alles abverlangt. Gegen Ende hatte ich den Bremspunkt vor der Spitzkehre zu spät gewählt und musste voll in die Eisen, damit war diese Runde im Eimer und ich war mit meiner Kondition am Ende.
Resümee
Ein dickes Lob an Speer Racing. Organisation und Ablauf des Tages sind stimmig und professionell gemacht, dieser Veranstalter hat's im Griff.
Ein ganz dickes Lob geht an "unseren" Instruktor Jürgen, seine Art eine bunt zusammen gewürfelte Gruppe zu führen und anzuleiten und einem etwas zu vermitteln verdient es ebenfalls erwähnt zu werden.
Seit diesem Tag sehe ich Motorsportveranstaltungen mit anderen Augen. Mir haben dreimal 20 Minuten auf der Rennstrecke gereicht, wie geht es da den Profis, wenn sie z.B. eine volle Stunde am Stück volles Rohr über die Piste bügeln ?
Die Burschen sind konditionell wirklich gefordert, und wir hatten noch nicht einmal 20 Grad an diesem eher kühlen Maitag. Eine kleine Bemerkung zu den Reifen darf jetzt natürlich auch nicht fehlen. Die Gixxe war mit Bridgestone Tourensportreifen, dem BATTLAX BT 021 hinten und dem BT 023 vorn besohlt. Ich kann nichts negatives berichten, das Haftungsniveau war immer ausgezeichnet, keine Spur von Rutschern zu bemerken. Grip in jeder Ecke, werde also weiterhin Bridgestone fahren
Nur der Hinterreifen sieht nach Turn 3 etwas mitgenommen aus :-)
Der Tag ging seinem Ende entgegen, leider. Der letzte Turn auf dem Hockenheimring war mit Abstand die Krönung des Tages - und so ziemlich das Beste, was ich bisher mit meiner alten Dame erlebt / erfahren habe. Jürgen gab der BMW die Sporen. Durch die Parabolika ging es jetzt mit ca 230 km/h und dieser Turn hat mir so ziemlich alles abverlangt. Gegen Ende hatte ich den Bremspunkt vor der Spitzkehre zu spät gewählt und musste voll in die Eisen, damit war diese Runde im Eimer und ich war mit meiner Kondition am Ende.
Resümee
Ein dickes Lob an Speer Racing. Organisation und Ablauf des Tages sind stimmig und professionell gemacht, dieser Veranstalter hat's im Griff.
Ein ganz dickes Lob geht an "unseren" Instruktor Jürgen, seine Art eine bunt zusammen gewürfelte Gruppe zu führen und anzuleiten und einem etwas zu vermitteln verdient es ebenfalls erwähnt zu werden.
Seit diesem Tag sehe ich Motorsportveranstaltungen mit anderen Augen. Mir haben dreimal 20 Minuten auf der Rennstrecke gereicht, wie geht es da den Profis, wenn sie z.B. eine volle Stunde am Stück volles Rohr über die Piste bügeln ?
Die Burschen sind konditionell wirklich gefordert, und wir hatten noch nicht einmal 20 Grad an diesem eher kühlen Maitag. Eine kleine Bemerkung zu den Reifen darf jetzt natürlich auch nicht fehlen. Die Gixxe war mit Bridgestone Tourensportreifen, dem BATTLAX BT 021 hinten und dem BT 023 vorn besohlt. Ich kann nichts negatives berichten, das Haftungsniveau war immer ausgezeichnet, keine Spur von Rutschern zu bemerken. Grip in jeder Ecke, werde also weiterhin Bridgestone fahren
Nur der Hinterreifen sieht nach Turn 3 etwas mitgenommen aus :-)
Dieses Rookie Training war mit Sicherheit nicht das Einzigste, da folgt bestimmt noch was.